Es ist großartig zu sehen, dass Waldbesitzer*innen nach geeigneten Baumarten suchen, die den Herausforderungen des Klimawandels besser gewachsen sind. Um die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bei der Suche zu unterstützen haben wir von ZebiO zusammen mit dem ehemaligen Leiter des Regionalforstamtes Bergisches Land und aktivem Vorstandsmitglied des ZebiO e.V., Kay Boenig am 21. September 2023 erneut eine Führung durch das Arboretum Burgholz angeboten.
Der Klimawandel hat in vielen Regionen der Welt zu veränderten Witterungsbedingungen geführt, die sich negativ auf traditionelle Waldbestände auswirken können. Bei der Auswahl von Baumarten, die widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels sind, gibt es einige Faktoren zu berücksichtigen:
- Dürretoleranz: Angesichts der zunehmenden Trockenheit in einigen Regionen ist es wichtig, Baumarten auszuwählen, die eine hohe Dürretoleranz aufweisen.
- Schädlingsresistenz: Angesichts der Ausbreitung von Schädlingen wie dem Borkenkäfer ist es ratsam, Baumarten zu wählen, die gegenüber diesen Schädlingen widerstandsfähiger sind.
- Anpassungsfähigkeit: Es ist wichtig, Baumarten auszuwählen, die sich an veränderte Bedingungen anpassen können. Dies kann sich auf die Temperatur, den Boden und den Wasserverbrauch beziehen.
- Vielfalt: Es ist ratsam, eine Vielfalt von Baumarten anzupflanzen, um die Waldgesundheit zu fördern und das Risiko von Schädlingsbefall oder Krankheiten zu verringern. Dieser Mischwald erhöht die Stabilität des Waldökosystems.
- Regionale Anpassung: Es ist wichtig, Baumarten auszuwählen, die an die spezifischen klimatischen Bedingungen Ihrer Region angepasst sind. Lokale Baumschulen und Fachleute können dabei helfen, die besten Auswahlmöglichkeiten zu identifizieren.
Die Führung im Arboretum Burgholz, bei der verschiedene Laub- und Nadelbaumarten besichtigt wurden, war eine wertvolle Gelegenheit, um potenzielle Baumarten für die Anpflanzung zu erkunden. Die Bereitstellung eines Handouts sowie einer Liste von Baumschulen und ihren Sortimenten ist hilfreich, um die richtigen Pflanzen für Winterpflanzungen zu finden. Es ist zu hoffen, dass diese Bemühungen dazu beitragen, Wälder widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen und die langfristige Gesundheit der Wälder zu sichern.
Über das Arboretum Burgholz:
Burgholz ist als Versuchsrevier und Arboretum (arbor lat. „Baum“) weit über die Grenzen von NRW hinaus bekannt. Flächenmäßig ist das Arboretum mit seinen 100 verschiedenen Nadel- und Laubbäumen das größte Anbaugebet in Deutschland. Auf einer Fläche von ca. 200 Hektar weist die Versuchsfläche Baumarten aus insgesamt drei Kontinenten auf. Seit 1820 werden Gehölze angebaut, deren Hauptverbreitungsgebiet nicht Mitteleuropa sind. Um 1900 folgten Baumarten aus Amerika und Asien. Die Erforschung des forstwirtschaftlichen Nutzens und die Umweltverträglichkeit der Arten sind das Ziel des Versuchsaufbaus.
Bilder: ZebiO e.V.